Invicta ist tatsächlich eine Schweizer Uhrenmanufaktur … gewesen 🙂 Gegründet 1837 von Raphael Picard wurde die Firma später eines der vielen Opfer der Quarzkrise (siehe Uhrenratgeber). 1991 wurde die Marke von einer amerikanischen Investmentfirma aufgekauft und ist somit kein schweizer, sondern ein US amerikanisches Unternehmen mit Sitz in Hollywood.
Ich gebe zu ich war lange Zeit skeptisch was die Marke betrifft. Hatte aber jetzt das Vergnügen, eine limitierte Invicta Subaqua Noma IV (was ein langer Name 🙂 ) testen zu können. Ich gestehe, es ist eine tolle Uhr.
Invicta-Uhren muss man mögen und tragen können. Sie spalten sicher die Geschmäcker und polarisieren denn mit ihren gigantischen Durchmessern von 50mm darf man keine schmalen Handgelenke haben. Was die Verarbeitungsqualität anbelangt, so war ich mehr als positiv überrascht. Das massive Edelstahlarmband wirkt so robust als könne ein Panzer problemlos darüber fahren. Nichts klappert oder wirkt billig. Das Zifferblatt ist eine Augenweide mit vielen feinen Strukturen und schön angeordneten Totalisatoren. Eine solche Gestaltung habe ich noch bei keiner teuren Markenuhr entdeckt. Ok, man könnte das opulente Erscheinungsbild durchaus als protzig bezeichnen aber am richtigen Arm, mit der passenden Kleidung, wirkt eine Invicta genauso edel wie manch Nobeluhr.
Das Invicta gerne im Bereich der Edeluhren genannt werden möchte, zeigt sich an den utopisch hohen Listenpreisen. Nur leider wird die Preispolitik nicht konsequent durchgezogen, denn in Amerika werden selbst die limitierten Uhren meist für 500-1000 € angeboten und das bei Listenpreisen jenseits der 4000$. Das macht letztendlich die Marke unglaubwürdig, schade, hätte sie doch viel Potential. Aber darum geht es in diesem Test gar nicht. Ich möchte lediglich die Verarbeitungsqualität und die Ganggenauigkeit beurteilen, also das, worauf es bei einer Uhr ankommt. Wie bereits geschrieben, habe ich an der Verarbeitung wirklich nichts auszusetzen.
Was das Automatikwerk betrifft, so tickt in der limitierten Uhr ein renomiertes ETA Valjoux 7750 Werk. In welcher Güteklasse, das kann ich leider nicht beurteilen, werden doch für Europa andere ETA Werke verwendet wie z.B. für Asien. Aber selbst ein „normales“ ETA Werk ziehe ich jedem Chinaticker vor und die Gangwerte gaben keinen Grund zur Kritik sondern erreichten mit +4 Sekunden in 24 Stunden ein sehr gutes Ergebnis. Die Uhr verfügt über einen Glasboden der freien Blick auf das Werk beschert. Leider ist das Werk nicht veredelt, so dass es ein noch schönerer Anblick gewesen wäre aber das trübt den guten Gesamteindruck nicht.
Preise am Gebrauchtmarkt
Für eine gute, gebrauchte Invicta in o.g. Ausführung darf man beim Händler gerne 700-850 € ausgeben, beim Kauf aus privaten Händen 550-650 €. Damit hat die Invicta ein Top Preis-/Leistungsverhältnis.